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SAROS 151

Partielle Sonnenfinsternisse 1956, 1974, 1992, 2011, 2029, 2047

Saros 151

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SAROS 151 IM ÜBERBLICK

Mit 72 Finsternissen besitzt Saros 151 eine durchschnittliche Länge. Die Serie ist noch recht jung; sie begann am 14.08.1776 mit einer bescheidenen partiel­len SoFi in der westlichen Arktis. Es folgen weitere 17 partielle Finsternisse mit ganz allmählich zunehmender Größe. Am 28.01.2101 wird die erste von lediglich 6 Ringförmige SoFis stattfinden, welche immerhin 2m44s dauert. Bei der SoFi am 23.04.2191 beträgt die Länge der ringförmigen Phase nur noch 3s.
Abnehmende Länge bedeutet bei ringförmi­gen SoFis zunehmende Größe. Wenn die Finsternisse fast total sind, wird der Feuer­ring durch die Gebirge auf der Mondober­fläche unterbrochen; im Extremfall zerfällt er in eine rundum laufende Kette von Licht­punkten – dies ist der berühmte Perl­schnureffekt. Dementsprechend werden ringförmige SoFis mit hohem Bedeckungs­grad bisweilen auch als "Perlschnurfinsternisse" bezeichnet. Auch die nächste Finsternis im Saros 151, am 05.05.2209, bietet eine intensive Perlschur, ist aber nur noch am Anfang und am Ende der Zentralzone ringförmig. In der Mitte, wo die Erdoberfläche dem Mond ein paar tausend Kilometer näher ist, kann jener die Sonne bereits für wenige Sekun­den vollständig überdecken und eine Totale SoFi erzeugen. Diese Finsternis wird also ringförmig-total sein.

Die SoFi vom 16.05.2227 ist dann die erste von 39 Finsternissen des Saros 151, die in ihrem gesamten Verlauf total sein wird. Die Dauer der Totalität beträgt am o.g. Tag nur beschei­dene 59s, nimmt aber in der Folge rasch zu, bis in der Mitte der Saros-Serie am 25.12.2425 in Äquatornähe beachtliche 4m47s erreicht werden. Mit der Verlagerung der Zentralzonen auf die Südhalbkugel geht die Finsternislänge ganz allmählich bis auf 3m20s (01.01.2606) zurück. Dann jedoch nimmt sie wieder zu, weil sich die Maximumspunkte der Finsternisse erneut dem Äquator nähern (s.u.). Deshalb erreicht erst die SoFi am 22.05.2840 mit 5m41s die längste Totalitätsdauer des gesamten Saros 151. Doch bereits 4 Sarosperioden später, am 06.07.2912 trifft der Kernschatten des Mondes letztmals die Erdoberfläche. Es folgen noch 8 partielle SoFis, deren letzte am 01.10.3056 in der Antarktis zu sehen sein wird.

Ein interessantes Detail kann man auf vorstehender Animation von Fred Espenak erkennen:
Ab Beginn des 27. Jahrhunderts wandern die Maximumspunkte der Finsternisse nicht mehr mit jeder Sarosperiode weiter nach Süden, sondern verlagern sich nach Norden zurück. Erst am Anfang des 29. Jh. kehrt sich die Bewegungsrichtung wieder um. Wenn eine Saros-Serie ein solches Verhalten zeigt, liegt dies vor allem an der Neigung der Erd­achse zur Sonne, die im Laufe der Jahres­zeiten wechselt und sich auf die Lage der Finsternispfade auswirkt. Da jede Finsternis einer Saros-Serie rund 11 Tage später im Kalenderjahr eintritt, wandert die Serie in rund 600 Jahren einmal durch das gesamte Sonnenjahr.

Da eine Saros-Periode 18 Jahre und 10 1/3, 11 1/3 oder 12 1/3 Tage lang ist, treten aufeinanderfolgende Finsternisse einer Saros-Serie jeweils um ein 1/3 des Erdumfangs nach Westen verschoben auf. Erst nach drei Saros-Perioden findet eine SoFi wieder (fast) auf dem gleichen Längengrad statt. Diesen Wieder­holungszeitraum von 54 Jahren und 31, 32 oder 33 Tagen bezeichnet man als Tripel-Saros oder Exeligmos-Periode. Diese lässt sich in der oben gezeigten Animation bereits erkennen. Noch deutlicher wird das Bild, wenn man nur jede dritte SoFi darstellt, so wie wir es im nachstehenden Beispiel getan haben.

Animation von 8 Finsternissen (1902 - 2281)  des Saros 151, welche jeweils durch eine Exeligmos-Periode voneinander getrennt sind.
Animation von 8 Finsternissen (1902 - 2281) des Saros 151, welche jeweils durch eine Exeligmos-Periode voneinander getrennt sind.

HISTORISCHE UND ZUKÜNFTIGE SOFIS DES SAROS 151

Saros 151 hat bislang nur partielle Sonnenfinsternisse hervorgebracht, und das wird bis zum Ende des Jahrhunderts auch so bleiben. Da es sich um tiefe partielle SoFis handelt, die sich über dichtbesiedelten Gegenden der Nordhalbkugel abspielen, werden sie zweifelsohne in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit finden.

02.12.1956
13.12.1974
24.12.1992
04.01.2011
14.01.2029
26.01.2047

Die darauf folgende SoFi am 05.02.2065 findet dann wieder über Europa statt. Von den Ringförmigen Finsternissen, welche Saros 151 im 22. Jahrhundert produziert, ist diejenige vom 12. April 2173 auf einigen Inseln im Nordatlantik - u.a. auf den Hebriden - zu sehen. Im 23. Jahrhundert gibt es dann gleich 3 Totale Finsternisse, deren Kernschatten Europa überstreicht. Am 16.05.2227 wird sich die Schwarze Sonne über Österreich zeigen, u.a. in Wien, Graz und Klagenfurt. Im Jahr 2245 trifft der Mondschatten auf Skandinavien, eine Exeligmos-Periode später, im Jahr 2299, das Mittelmeergebiet. Danach verlagern sich die Zentralzonen soweit nach Süden, dass sie Europa nicht mehr erreichen. Am 02.09.2407 wird sowohl der deutschsprachige Raum als auch Europa insgesamt letztmals vom Halbschatten einer Finsternis des Saros 151 berührt.

Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 16.05.2227
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 16.05.2227 durch Österreich.

Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 26.05.2245
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 26.05.2245.

Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 28.06.2299
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 28.06.2299.

Fred Espenak: Saros Series 151

Sonnenfinsternis.org: Sonnenfinsternis-Aufgang - Partielle Sonnenfinsternis am 02.12.1956

Sonnenfinsternis.org: Sonnenfinsternis-Untergang - Partielle Sonnenfinsternis am 13.12.1974

Sonnenfinsternis.org: Kurz vor Weihnachten - Partielle Sonnenfinsternis am 24.12.1992

Sonnenfinsternis.org: Aufgang der Sichelsonne - Partielle Sonnenfinsternis am 04.01.2011

Sonnenfinsternis.org: SoFi in Amerika - Partielle Sonnenfinsternis am 14.01.2029

Sonnenfinsternis.org: SoFi in Ostasien - Partielle Sonnenfinsternis am 26.01.2047

LITERATUR ZU SAROS 151 UND SEINEN FINSTERNISSEN

Literaturangaben zu den SoFis des Saros 151 ab dem Jahr 1956 finden sich auf unseren Info-Seiten zu den jeweiligen Finsternissen.

Anonymus (1866): The Eclipse of the Sun, October 8, 1866. Monthly Astronomical Register 4, 293.

Lamson, E. A. (1921): Partial eclipse of the sun, November 10, 1920. Astronomical Journal 33 (784), 133.

Pogo, Alexander (1938): The Eclipse of 1938 November 22 - A Partial Solar Eclipse Visible in the Tropics. Popular Astronomy 46, 565-567.

Rigge, W. F. (1920): The Solar Eclipse of 1920 November 10 as Visible in the United States. Popular Astronomy 28, 414-415.